Vor Jahren, genauer im Jahre 2017 hatten wir einen Disput mit dem Bistum Münster oder vielmehr mit einer ihrer Beratungsstellen, genauer: die Beratungsstelle „Organisierte sexuelle und rituelle Gewalt“.
Nun wurde diese sehr kurzfristig geschlossen, weil sie, so scheint es, keinerlei Handhabe für diese Art der Beratung hatten, es aber einfach geduldet wurde, dass sie ihr Ding durchziehen.
Doch was war genau geschehen?
Inhaltsverzeichnis
- Das Bistum Münster und satanische Netzwerke
- Satanismus als destruktiver Kult?
- Ungehört und unerhört
- Verbrannte Erde
Das Bistum Münster und satanische Netzwerke
Der Brotherhood of Samael fiel 2017 ein Beitrag des Bistums Münster auf, in dem eine „Sektenexpertin“* über die ach so tolle Tagung „Rituelle Gewalt – Wissen schützt“ schrieb und das Bistum Münster das dann auf Facebook veröffentlichte.
Bei dieser Tagung wurden die Verschwörungstheorien von geheimen, satanischen Netzwerken verbreitet und dass Satanisten Kinder foltern und missbrauchen würden.
Dass sich Satanisten der Moderne diesen Schwachsinn nicht mehr bieten lassen, lag und liegt auf der Hand. Kurzerhand gab es so viele Kommentare von Satanisten aus Deutschland und umliegenden Ländern unter dem Facebook-Beitrag, dass das Bistum diesem nicht mehr Herr wurde.
Mal abgesehen davon, dass sie überhaupt keinerlei Beweise für ihre Aussagen vorbringen konnten.
Übrigens ein gängiges Mittel bei kruden Verschwörungstheorien: Es wird etwas behauptet, was nicht bewiesen werden kann, weil es angeblich so sehr in verborgenen und geheimen Netzwerken passiert, dass man sich nur auf Aussagen von irgendwem stützen kann.
Daraufhin löschten sie ihren Facebook Eintrag und äußerten sich einige Zeit später in der „Kirche und Leben“.
Soll man über Satanismus und rituelle Gewalt berichten?- Kirche+Leben (kirche-und-leben.de) *
Dort wurde dann behauptet, man hätte die katholische Kirche wüst beschimpft und das wäre der Grund für eine Löschung gewesen.
Wir waren bei dieser Diskussion dabei und für uns sah das ganz anders aus, aber gut. Ehrlichkeit hatte in der Kirche bisher ja noch nie viel Platz, sondern auf den anderen zeigen war schon immer Trumpf.
Vielmehr war es so, dass sie nicht damit gerechnet hatten so viel Gegenwind zu erhalten, denn all die Jahre vorher gab es ihn nicht.
Nun ist es aber so, dass heutige Satanisten sich weniger verstecken, mehr ihr Ich leben und nicht ständig von religiösen Instanzen unterdrückt werden wollen.
Problematisch war als solches nicht der Beitrag, sondern, dass im 21. Jahrhundert solche Verschwörungstheorien von der Kirche verbreitet wurden und das mit stolzgeschwellter Brust.
Es wären Leute von der Polizei, Opfer usw. bei dieser Tagung und das wäre ja alles so gut, dass man hier aufklären könne.
Aufklären? Aha …
*Hinweis: Der Link ist nunmehr nicht mehr verfügbar, da Kirche und Leben die diffamierenden Artikel über Satanisten und angeblichen rituellen Missbrauch gelöscht hat, nachdem wir sie in einem offenen Brief auf den verschwörungstheoretischen Charakter, der damit einher geht, hingewiesen haben.
Satanismus als destruktiver Kult?
Kirche und Leben bezeichnet in ihrem Interview Satanisten und Luziferaner als „destruktive Kulte“ und hat somit eine vorgefertigte, unwissende und naive Meinung über diese Strömungen.
Da weiß man auch schon, in welche Richtung dieses damalige Interview gehen sollte – es wurde also Meinung gemacht, anstatt dass Fakten hervorgebracht wurden.
In einem offenen Brief (s.o.) haben wir „Kirche und Leben“ auf diese diffamierenden Artikel hingewiesen, die sich auf deren Seite finden und Verschwörungstheorien unterstützen.
Auch später fanden Tagungen dieser Art im Bistum Münster statt, wo solche Unterstellungen thematisiert wurden, aber eben so, als wären sie Fakt. Was jedoch nicht der Fall ist.
*Hinweis: jeder Knilch kann sich Experte nennen, besonders die angeblichen Sektenexperten religiöser Einrichtungen …
Ungehört und unerhört
Die Brotherhood of Samael hat mehrfach versucht das Bistum darauf hinzuweisen, dass deren Behauptungen falsch sind, jedoch wurden wir ignoriert.
Interessanterweise hatte sich zwischenzeitlich 2019 die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) zu Wort gemeldet und darauf verwiesen, dass das Bistum Münster, gelinde gesagt, völlig neben der Spur ist, mit ihren Aussagen über Satanismus und rituelle Gewalt.
Auch andere Stimmen, besonders von evangelischer Seite, sahen Satanismus nun immer mehr in einem anderen Licht.
Was Aufklärung alles bewirken kann, man mag es kaum glauben.
Auch dahingehend wurden wir vom Bistum Münster ignoriert, dass sie die ganze Zeit ein Video auf YouTube online hatten, welches Falschbehauptungen über Satanismus verbreitete und wir sie darauf hinwiesen.
Das heißt, die Beratungsstelle hat es zuvor nicht im Ansatz interessiert, etwas aus erster Quelle zu erfahren, sondern lieber ihre eigene Weltsicht zu vertreten, ohne Wenn und Aber.
Mit der Schließung der Beratungsstelle Organisierte sexuelle und rituelle Gewalt, ist indessen auch endlich das Video gelöscht worden. Wenigstens ein kleiner Schritt.
Schon vor einigen Monaten fing es an zu bröckeln in der Gemeinschaft derer, die an solche satanischen Netzwerke glauben und diese auch noch als Fakt in die Welt posaunten. Lehrer verloren ihre Anstellung, Ärzte und Therapeuten wurden entlassen, sogar Haftstrafen ergingen. Wir berichteten darüber in unserem Jahresrückblick.
Es benötigte viel Aufklärung und Geduld, bis sich diese Sichtweise änderte.
Gut, nicht bei allen, denn die BILD-Zeitung schlägt immer noch in die gleiche Kerbe, weil Satanismus bis heute einen bösen, okkulten Anstrich hat (und man damit Geld machen kann); was aber auch nicht verwunderlich ist, wenn man mal darüber nachdenkt, wie lange dieses Thema panisch und hysterisch behandelt wurde.
Verbrannte Erde
Doch auch wenn das Bistum Münster nun durchgegriffen hat, dann kann der durch diese Beratungsstelle hervorgerufenen Schäden nicht wiedergutgemacht werden.
Dabei geht es uns nicht um unser Ansehen als Satanisten, da pellen wir uns ein Ei drauf, weil solche Menschen für uns nur widerliche Existenzen sind, die geistig schwach durch die Welt taumeln.
Vielmehr geht es darum, dass durch solche falsche „Beratungen“ und „therapeutische Hilfe“ Menschenleben kaputt gemacht wurden. Man hat ganz wissentlich mit der Psyche und dem Leben von Menschen und Familien gespielt, nur für die eigene Weltsicht und das ist ekelhafter als jedes angebliche „Ekeltraining“.
Das gilt aber auch nicht nur für das Bistum Münster, sondern auch für andere pseudointellektuellen Gruppierungen, die der Meinung sind, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben.
Solche Existenzen sind unsere Feinde, nicht nur, weil sie dumm sind, sondern weil sie glauben, dass ihre Weltsicht die einzig wahre sein muss und sie dafür sogar andere Menschen manipulieren.
Unsere Aufgabe besteht nicht nur darin aufzuklären, sondern auch solche Menschen von ihrem Tun durch Aufklärung, an den richtigen Stellen, zu hindern.
Und ganz ehrlich, es macht uns innerlich sehr glücklich, wenn Menschen, die solche und ähnliche Verschwörungstheorien in der Welt verbreiten, ihre Arbeit verlieren. Uns wäre es sogar noch lieber, wenn sie einfach alles verlieren und am Ende vor einem Trümmerhaufen stehen, welchen sie ihr Leben nannten.
Bistum Münster schließt Beratungsstelle Organisierte sexuelle und rituelle Gewalt – DER SPIEGEL