Schönen guten Tag.
Im Voraus möchte ich mich kurz vorstellen.
Ich bin eine Betroffene mit einer psychologischen Erkrankung, der so genannten Dissoziativen Identitätsstörung (kurz: DIS, früher bekannt als Multiple Persönlichkeitsstörung).
Neben der DIS, habe ich zusätzlich eine chronische, komplex-posttraumatische Belastungsstörung, wodurch sich über die Jahre weitere Erkrankungen gebildet haben.
Ich bin selber unter anderem seit fünf Jahren aktiv in einer modernen satanischen Bruderschaft namens Brotherhood of Samael, die nach einer atheistisch-humanistischen Philosophie strebt.
Die Bruderschaft setzt sich mitunter gegen die verschwörerischen Aussagen der “Satanic-Panic” ein, im Zusammenhang mit der Verschwörungstheorie, dass es “satanisch-rituelle Missbräuche” geben würde.
Des Weiteren, wird sich aktuell viel mit dem Thema der Falschtherapie bei Patienten beschäftigt.
Hierzu möchte ich von einigen Erfahrungen berichten, da ich als, durch Falschtherapie Betroffene, im Zusammenhang mit der Satanic Panic Theorie, direkte Bezugspunkte zu diesem Thema habe.
Ich war ab Ende meiner Jugendzeit, im Alter von 16 bis 20 Jahren, immer wieder in einer psychologischen/psychiatrischen Klinik gewesen und habe inzwischen bis heute eine abgesicherte, stabile ambulante Langzeittherapie, mit einem angemessenen Vollzeitjob.
Worum geht es in meinem Schreiben über Falschtherapie?
Ich war 2019 und 2020, kurzzeitig in einer psychiatrischen, jedoch offenen Station in Behandlung, wo es um das Thema “Angststörung mit Flashbacks aus alten Traumatische Erinnerungen” ging, mit zusätzlich, weitläufigem, körperlichem sexuellem Missbrauch in der Jugendzeit und starken emotionalem Missbrauch in der Kindheit.
Als ich 2020 in der Psychiatrie war, wurde am ersten Tag vom Psychologen eine Befragung über meine Angstzustände gemacht und den Flashbacks, also was meine traumatischen Erinnerungen angeht.
Ich berichtete dem Arzt folgendes:
Dass ich in meiner Jugendzeit 3 Jahre sexuell körperlich und emotional missbraucht und zusätzlich gezwungen wurde, andere Personen stark zu verletzen für seine eigenen Gelüste.
Es wurde daraufhin gefragt, ob es mehrere Personen waren, was ich bejahte.
Daraufhin wurde plötzlich gefragt, ob die Personen um mich herum damals in einer Sekte gewesen sind.
Ich verneinte das direkt und sagte, dass sie öfters zur reinen Show Masken getragen haben, um wahrscheinlich nicht erkannt zu werden. Zusätzlich verdeutliche ich, dass hauptsächlich eine Person mich vergewaltigt hat, was damals mein fester Freund war, allerdings mich stark für seine Zwecke benutzte, wodurch ohne meine Erlaubnis Freunde von ihm sexuell mitmachten. Die sich allerdings wahrscheinlich wegen des Kicks, die Masken aufgesetzt haben.
Daraufhin kam die direkte Frage, ob ich (außerhalb) Stimmen wahrnehme und ob mich Berichte aus den Medien triggern würden.
Ich bejahte mit den Stimmen, dass ich welche im Kopf höre, bis heute, allerdings nur von innen und nicht außerhalb.
Zusätzlich bejahte ich, dass mich die Thematik in den Medien, mit sexuellem-körperlichen Missbrauch, stark triggern würde und ich dadurch eine Panikattacke bekomme, wenn ich nicht schnell ein anderes Thema im Fernsehen anmache.
Daraufhin wurden die Fragen immer komischer.
Es kam zur nächsten Frage, ob ich irgendwelche Schatten in meiner Umgebung sehen würde und dadurch Verfolgungsängste hätte.
Das bezogen sie auch nochmal auf die Frage, ob ich Angst habe, von jemandem verfolgt zu werden.
Ich betonte ganz deutlich, dass ich zwar Angst habe durch den sexuellen Missbrauch, wieder von Menschen angegriffen zu werden, in meinem Alltag. Jedoch ich keine Schatten um mich herum sehe, sondern vielmehr bei bestimmten Geräuschen, meine Sicht wie benebelt ist und teilweise plötzlich erstarre, wie ein Eisblock.
Erschreckenderweise wurde dann plötzlich gefragt, ob ich Geräusche wahrnehme, von meiner damaligen Sekte, in der ich angeblich drin gewesen wäre.
Ich betonte nochmal, dass ich ihn keiner Sekte war, sondern nur zur Schaulust anderer, Masken getragen wurden.
Es führte dazu, dass auch bei den restlichen Tagen, in denen ich dort stationär in der Klinik war, anstelle einer Traumatherapie, eine Behandlung für eine paranoide Schizophrenie bekam.
Mit Psychopharmaka, unter anderem gegen Psychosen, wurde ich behandelt, so dass ich nur noch, wie eine wandelnde Leiche, dort herum gegangen bin, mit Einschränkungen der Konzentration und einer zusätzlich verstärkten Schlafstörung. Die Schlafstörungen waren zwar durch die Traumata schon länger vorhanden, allerdings verschlechterte sich mein Einschlafen durch die Psychopharmaka.
Ich bekam stärkere Kontrollängste, Einschlafstörungen mit Konzentrationsschwäche, dass ich am liebsten jede Stunde sofort schlafen wollte, so dass nach einem Monat Klinikaufenthalt, nur noch bejahte, dass es mir besser gehen würde, damit ich endlich aus der Klinik konnte.
Allerdings wollten sie mich weiterbehandeln, mit Tabletten gegen eine angebliche Psychose, die noch nicht mal vorhanden war oder ist (siehe die ärztlichen Belege), weshalb ich mich überwinden musste, für meine eigene Gesundheit, dafür zu unterschreiben, dass mich selbst entlasse.
Es folgte dann die Tagesklinik, in der ich zwei Mal jeweils zwei Monate war.
Der psychiatrische Oberarzt aus dieser Klinik berief sich auf die Angaben der vorherigen Psychiatrie.
Es wurde wieder eine kurze Diagnostik erstellt, um was es sich bei meinen Symptomen handelt.
Nach dem ich wieder über meine Vergewaltigung sprach, kam sofort wieder die Nachfrage, ob ich in einer Sekte gewesen wäre.
Es wurde darauf direkt gefragt, ob ich Stimmen hören würde, worauf ich das wieder bejahte, sie allerdings nur in meinem Kopf höre und nicht außerhalb.
Ich bekam daraufhin eine neue Dosierung, die wieder für Psychosen war.
Daraufhin ging es mir, wie in der vorherigen Klinik, immer schlechter. Selbst nach zwei Wochen und ich bekam zusätzlich stärkere Erinnerungslücken im Alltag, plus eine erhöhte Verschlechterung meines Essverhaltens (siehe Arztbericht).
Nach einem Monat wurde ich von einem Trauma-Therapeuten aus der Tagesklinik genauer auf meine Symptome und meine Vergangenheit befragt.
Er hatte die Vermutung, dass ich eine posttraumatische Belastungsstörung habe, statt einer paranoiden Schizophrenie.
Es folgte über den Trauma-Therapeuten, weitere intensive Diagnostik, wodurch man herausfand, dass eine multiple Persönlichkeitsstörung mit einer posttraumatischen, komplexen Belastungsstörung habe.
Nachdem der Trauma-Therapeut, eine längere Diskussion mit dem Oberarzt hatte, wurde meine Diagnose im Arztbericht umgeändert und statt einer paranoiden Schizophrenie, war es nun der Verdacht auf eine multiple Persönlichkeitsstörung, mit Verdacht auf eine komplexe, posttraumatische Belastungsstörung durch rituellen Missbrauch.
Meine Tabletten wurden auch geändert, wodurch ich wieder besser wieder schlafen konnte.
Daraufhin wurde im Abschlussbericht der Tagesklinik, auf Dringlichkeit hinterlassen, dass ich eine intensive Langzeittherapie zur Traumaaufarbeitung brauche, mit Empfehlung für eine spezialisierte Trauma-Station.
Ich war dann fast drei Monate auf dieser spezialisierten Station, wo eine direkte “Skid-D Diagnose” gemacht wurde, was meine DIS bestätigte.
Nach dieser Bestätigung sollte ich allerdings an drei verschiedenen Studien teilnehmen und gleichzeitig zwei meiner Traumereignisse schon intensiv bearbeiten, mit den Therapeuten.
Die Therapie wurde immer seltsamer, nachdem ich nochmals bestätigte rituell missbraucht geworden zu sein.
Es hieß plötzlich wieder, dass hinter dem rituellen Missbrauch ein satanischer Missbrauch in einer Sekte, stattgefunden hätte.
Dabei sagte ich zu den Therapeuten ganz deutlich, dass es keine Satanisten waren, sondern sie theatralisch mit Masken und Umhang, mich auf verschiedene Art und Weise benutzten.
Es wurde darauf direkt auch gefragt, ob dabei Tiere getötet worden sind. Ich verneinte das und sagte, dass ich aber gezwungen wurde, verschiedene Aktionen an Menschen auszuführen, wozu das Verletzen und Foltern zählte.
Darauf wurde eine Therapiemethode an mir angewendet die sich EMDR nannte.
Ich saß meinem Therapeuten gegenüber und sollte über meine Vergewaltigung sprechen, daraufhin bewegte der Therapeut sein Zeigefinger, wie ein Pendel in der Nähe meines Gesichtes hin und her und fragte wo, die Vergewaltigung stattgefunden hätte.
Ich sagte, dass es in Räumen gewesen ist. Woraufhin aber plötzlich die Frage kam, ob es nicht doch im Wald stattgefunden hätte.
Mit kurzem Zögern verneinte ich das, da mich noch immer der bewegte Zeigefinger irritierte.
Es hieß allerdings plötzlich, beim EMDR, dass meine Vergewaltigung statt in einem Raum, im Wald stattgefunden hätte. Ich war durch diese Falschaussage ganz verwirrt und nickte darauf nur ganz kurz.
Das Nicken reichte wohl aus, dass dadurch im Bericht was von einem Wald stand, obwohl ich es am Anfang immer wieder klar verneinte.
Das EMDR folgte weiter, mit Fragen wie es mir emotional gerade gehen würde und wie es mir ging bei der Vergewaltigung, als ich verunsichert nicht direkt geantwortet habe, beschrieb der Therapeut ganz im Detail, wie ich vergewaltigt wurde. Worauf ich mit Tränen reagierte, weil mich seine Erzählungen stark getriggert hatten.
Der Therapeut bewegte, nach einer kurzen Pause, wieder den Zeigefinger wie ein Pendel und fragte dabei, ob ich im Wald Angst und Panik gehabt hätte. Ich sagte mit einem leichten zittern nein, dass ich aber bei verschiedenen Räumen Angst hatte. Worauf direkt gefragt wurde ob, jetzt gerade Angst und Panik habe, was ich sofort bejahte.
Plötzlich aber meinte der Therapeut, dass ich angeblich Angst und Panik gerade im Wald gehabt hätte, weil ich plötzlich gejagt werde von meinem Vergewaltiger.
Ich war nochmal verwirrt von der Aussage und sagte das keiner mich jagte im Wald.
Es hieß allerdings auf einmal, dass die Vergewaltiger mich im Wald zwangen Tiere zu töten.
Nach der wiederholten, verwirrenden Falschaussage vom Therapeuten, war ich nicht mehr in der Lage darauf richtig zu Antwort, allerdings wurde aber einiges aufgeschrieben und ich fand in meinem Abschlussbericht wieder, dass ich angeblich durch ein rituellen-satanischen Missbrauch, Tiere opfern musste und Probleme hätte mit Waldabschnitten und Friedhöfen, was ich niemals so gesagt habe.
Es hieß sogar zu mir am Anfang, dass ich einen rituellen Missbrauch erfahren habe, was ich zum Schluss bejahte, nach dem mich wieder klar daran erinnerte.
Die Klinik berief sich auf rituellen Missbrauch und schrieb typische Klischees auf, bspw. dass angeblich in einer satanischen Sekte gewesen wäre.
Es wurde organisierter, sexueller Missbrauch ausgetauscht, durch einen angeblich satanisch-rituellem Missbrauch, was unter anderem von Verschwörungstheoretikern stammt.
Dadurch, dass von einigen Medien, wie kla.tv und anderen, zusätzlich immer weiter diese fixe Idee verbreitet wird, dass ein satanisch-ritueller Missbrauch gleichzeitig ein ritueller Missbrauch wäre und zusätzlich meiner Bruderschaft, der Brotherhood of Samael vorgeworfen, dass sowas satanisch-ritueller Missbrauch praktiziert wird, sorgte bei meiner intensiven Suche nach einer Traumatherapie zusätzlich dafür, dass ich zuerst eine Falschdiagnose bekam und sich viele Psychologen nicht mehr trauten, mich, bei dem Thema satanisch-rituellem Missbrauch, zu behandeln.
Es sorgte dafür, dass ich am Anfang eine Falschbehandlung bekam, bei der eigentlichen Thematik des sexuellen Missbrauchs im Zusammenhang mit einer Dissoziativen Identitätsstörung.
Ich wurde allerdings in der Klinik auch bezüglich meiner Religion gefragt, worauf sagte das an keinen Gott glaube, sondern nach dem modernen Satanismus lebe und dessen humanistische Philosophie, voller Stolz mit meiner Bruderschaft auslebe, die auf einem atheistischen Weg ist.
Traurigerweise wurde das mit meiner Gemeinschaft und welche Lebenseinstellung ich auslebe, als moderne Satanistin, niemals im Arztbericht aufgeschrieben.
Bitte glaubt auch keinen Medien wie kla.tv und anderen, dass es einen angeblich satanischen Missbrauch gibt. Selbst Therapeuten leiden mit Patienten bei komplexer Traumatisierung und der DIS, sehr stark darunter, wodurch sich wenige Patienten trauen, ihre komplexe Traumatisierung behandeln zu lassen.
Mit Freundlichen Grüßen S. M.